Millioneninvestition: Lückenschluss im Wassernetz der Stadt Imst

Lokalaugenschein Grabungsarbeiten Wasserschiene

Machen sich ein Bild von den aktuellen Grabungsarbeiten zur Verlegung der rund 3,1 Kilometer langen Wasserquerleitung zwischen Hoch-Imst und dem Hochbehälter Rastbühel (v.l.): Lorenz Schlierenzauer (Stadtwerke Imst), Thomas Auer (Gstrein + Partner ZT GmbH), Bernhard Senn (Stadtwerke Imst) und Stadtwerke-Direktor Thomas Huber. © Stadtwerke Imst

Aktuell bauen die Stadtwerke Imst eine 3,1 Kilometer lange Wasserschiene vom Rastbühel nach Hoch-Imst. Es ist das Schlussstück eines seit mehr als zehn Jahren laufenden Ausbaus der Imster Wasserversorgung. Damit wird die Versorgungssicherheit deutlich erhöht. Der kommunale Infrastruktur-Dienstleister hat mehr als vier Millionen Euro in die Wasserschiene und in die Hochbehälter nördlich der Stadt investiert.


Imst ist eine Brunnenstadt und Wasser war immer schon ein entscheidender Faktor. Der Name der Stadt leitet sich nicht von ungefähr vom bronzezeitlichen "Oppidum humiste" ab, was zu Deutsch "Ansiedlung am hervorsprudelnden Quell" bedeutet. Derzeit speisen 42 Quellfassungen und 27 Quellstuben die Imster Wasserversrogung In wenigen Wochen wird ein Großprojekt seinen Abschluss finden. Noch bis Ende Juni/Anfang Juli wird an der 3,1 Kilometer langen neuen Wasserschiene vom Rastbühel bis Hoch-Imst, die auf einen Forstweg verläuft, gegraben. Mit diesem bedeutenden Lückenschluss kann künftig das Wasser nördlich der Stadt zwischen den acht Hochbehältern vom Rastbühel bis nach Gunglgrün verfrachtet werden. Damit wird auch die Versorgungssicherheit der Stadt Imst sowie der angrenzenden Gemeinden Imsterberg, Tarrenz sowie von Karres und Arzl im Pitztal deutlich erhöht.

Kommunizierendes System aus Hochbehältern

Gerade in den letzten Jahren ist der Versorgungsauftrag der Stadtwerke Imst, die eine 100-Prozent-Tochter der Stadtgemeinde Imst sind, deutlich gestiegen. "Mussten wir 2010 nicht ganz 10.000 Einwohner versorgen sind es mittlerweile mehr als 15.000 und eine Vielzahl an Betrieben. Hier gilt es die Versorgung 24 Stunden zu gewährleisten und die Spitzenzeiten auszugleichen", informiert Thomas Huber, Direktor der Stadtwerke Imst. Zudem wächst die Stadt hauptsächlich im westlichen Bereich in den Siedlungen Sonnberg, Gunglgrün und in der Industriezone. Die ergiebigen Quellen liegen aber gleichzeitig im östlichen Teil. 

Um diesen Entwicklungen und Herausforderungen gerecht zu werden, wurde in den letzten rund 15 Jahren ein strategischer Masterplan erarbeitet und umgesetzt. Die Planung stammt vom Ziviltechnikerbüro Gstrein + Partner aus Imst

Ziel des Großprojekts mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von mehr als vier Millionen Euro ist die Verbindung der nördlich oberhalb der Stadt gelegenen Wasserhochbehälter zu einem System miteinander kommunizierender Gefäße. Damit besteht künftig die Möglichkeit, Wasser aus dem Alpeil bis nach Gunglgrün in alle Stadtteile umzuleiten. Auch in Sachen Blackout wurde die politische Vorgabe, dass alles analog funktionieren soll, umgesetzt. Das Wasser kommt mit Eigendruck in die anderen Behälter und damit ist die Versorgungssicherheit gewährleistet. Nur zwischen Sonnberg und Gunglgrün braucht es eine Druckerhöhung.

Zwei Männer zeigen auf eine Karte an der Wand.Stadtwerke-Direktor Thomas Huber (li.) und Verwaltungsausschuss-Obmann GR Christian Linser veranschaulichen den Leitungsverlauf der neuen Wasserschiene.

Viele Investitionsschritte wurden umgesetzt

"Mit der Fertigstellung der neuen Wasserschiene vom Rastbühel nach Hoch-Imst setzten wir nun das Schlussstück in einer Reihe von Maßnahmen. Die Kosten dafür belaufen sich auch 1,2 Millionen Euro. Viel Vorlaufzeit, Planungen, Aufwand und behördliche Bewilligungsverfahren waren für die Umsetzung des mehrjährigen Großprojekts nötig", betonte Thomas Huber

Im Rahmen des Investitionspaketes wurden neben der Querverbindung auch die Hochbehälter Hoch-Imst, Hoch-Moos und Alpeil neu errichtet und ebenso eine Anlage zur Druckerhöhung am Sonnberg. Zudem wurden die alten Hochbehälter am Sonnberg und Gunglgrün saniert, mit UV-Anlagen nachgerüstet und auf den neuesten Stand gebracht. Schließlich erfolgte als weiterer Schritt im Jahr 2023 auch der Austausch der Wasserleitung Sonnberg-Gunglgrün.

Wasser muss verfügbar und leistbar sein

GR Christian Linser, Obmann des Veraltungsausschusses der Stadtwerke Imst, dankte mit Namen der Stadtpolitik allen Mitwirkenden an dem Projekt sowie allen Mitarbeitern. "Mit den Lückenschluss ist ein Meilenstein gelungen und damit wird die Resilienz, Krisen- und Versorgungssicherheit gewährleistet. Rund 750.000 Kubikmeter Wasser werden von unseren Bürger:innen verbraucht. Zusätzlich werden 200.000 Kubikmeter über die Brunnen frei abgegeben sowie das Trinkwasser für das Sportzentrum. Wasser muss verfügbar und leistbar sein. Daher wurde im Ausschuss und Gemeinderat trotz der steigenden Kosten im Wasserwerk beschlossen, dass die Kosten weiterhin bei einem Euro für einem Kubikmeter Wasser zu belassen", so Linser. 

Im Hinblick auf die Trocken- und Starkregenereignisse der letzten Jahre sollten die Bürger:innen aber mit der Ressource Wasser, dem weißen Gold, trotz des Imster Wasserreichtums sorgsam umgehen.

Imst verbraucht vier Millionen Liter pro Tag

Die Stadtwerke Imst beliefern mit ihrem mehr als 200 Kilometer langen Rohrnetz allein rund 5.000 Imster Haushalte mit Wasser. Rund 4.000 Hektoliter Wasser werden in der Stadt Imst täglich verbraucht. Dies entspricht vier Millionen Ein-Liter-Wasserflaschen pro Trag oder 160 Lkw-Ladungen. Der Verbrauch konzentriert sich mittlerweile aber auf die Abendstunden. Der Spitzenverbrauch liegt bei 180 Litern pro Sekunde. Das Netz muss daher so ausgelegt werden, dass die Hochbehälter das Mehr an Verbrauch zum Zulauf ausgleichen. 

Weitere Investitionen in die Wasserversorgung

Auch in den nächsten Jahren stehen weitere Investitionen an. Als nächste Stufen stehen im Wasserwerk die Sanierung der Quellen auf der Agenda, die teils 90 oder 100 Jahr alt sind, Im langjährigen Schnitt investieren Stadt und Stadtwerke Imst rund eine Million Euro in den Ausbau und Erhalt der Imster Wasserversorgung

Zwei Männer sitzen an einem TischStadtwerke-Direktor Thomas Huber (re.) und Verwaltungsausschuss-Obmann GR Christian Linser informierten im Rahmen eines Pressegesprächs.